11.05.2019 | Einsatztraining
11.05.2019 10:00
Am vergangenen Samstag führten wir die Ausbildungseinheit „Einsatztraining“ durch. Das Ausbilderteam um Lars und Nils Backhaus, sowie Nico Rösler hielten für die Teilnehmer verschiedene Einsatzlagen bereit.
Das Ziel des Einsatztrainings ist zum einen das Festigen der Handlungsabläufe und Aufgaben der einzelnen Trupps des Löschfahrzeugs, das Erkunden und die Befehlsgabe des Gruppenführers, sowie die Anwendung und Bedienung unserer, immer umfangreicher werdenden, Ausrüstung. Zum anderen besteht im Rahmen des Trainings die Möglichkeit, auch nicht alltägliche Einsatzszenarien zu üben und erlebte Erfahrungen, sowie alternative Vorgehensweisen zu besprechen / zu diskutieren.
Unter anderem wurden folgende Einsatzlagen absolviert:
Feuer im Kellerbereich
Angenommen wurde ein Brand im Kellerbereich eines Einfamilienhauses. Diese Lage stellt vor allem den Angriffstrupp vor eine Vielzahl von Dingen, die es zu beachten gilt. So ist innerhalb des Gebäudes mit einer Sicht gegen Null (hier simuliert durch dichten Diskonebel), sowie einem meist verwinkelten und unbekannten Gebäudegrundriss mit fehlenden Orientierungspunkten (wie zum Beispiel Fenstern) zu rechnen. Als zusätzliche Belastung kommt die Einsatzschutzkleidung, die ca. 17 kg schwere Atemschutzausrüstung und das mitgeführte Material, wie zum Beispiel Strahlrohr, Schläuche und Brechwerkzeug, hinzu.
Rettung einer verletzten Person
In dieser Lage musste eine verletzte Person möglichst schonend an einem steilen Hang gerettet werden. Unter Zuhilfenahme mehrerer Steckleiterteile verschaffte sich die Besatzung des Löschfahrzeugs Zugang zu der Person und führte mit unserem Rettungsrucksack die Erstversorgung durch. Der Trupp sicherte sich selbst mit dem Gerätesatz „Absturzsicherung“. Nach erfolgter Versorgung wurde die verletzte Person anschließend mit der Schleifkorbtrage den Hang hinaufgezogen. Bei dieser Variante dienen die Steckleiterteile zusätzlich als eine Art „Schienensystem“, auf welchen die Schleifkorbtrage an Leinen hinaufgezogen wird.
Einsatz mit gefährlichen Stoffen und Gütern (Gefahrguteinsatz)
In diesem Szenario legten die Ausbilder besonderen Wert auf die Anwendung der sogenannten „GAMS-Regel“. Diese beinhaltet das Erkennen der Gefahr, welche von dem Stoff ausgehen kann. Weiterhin wird nach dieser Vorgehensweise ein Absperrbereich eingerichtet, die Menschenrettung unter besonderer Beachtung des Eigenschutz eingeleitet, sowie benötigte Spezialkräfte nachgefordert. Ebenfalls führte der Gruppenführer auf Grundlage der Erkundungsergebnisse des Angriffstrupps eine grobe Stoffbestimmung durch, woraus weitere Maßnahmen, wie zum Beispiel die Einrichtung einer Notdekontamination und das Sicherstellen des 3-fachen Brandschutzes (Wasser, Schaum, Pulver) folgten.
Zum Abschluss der Ausbildungseinheit wurden die verwendete Ausrüstung und Material gereinigt, geprüft und für den nächsten Einsatz bereit gemacht. Um auch für das leibliche Wohl zu sorgen, wurde der Grill angeheizt. Somit konnte die Nachbesprechung bei einem gemeinsamen Essen stattfinden, bevor es für alle Teilnehmer und Ausbilder, in den wohl verdienten Feierabend ging.