Im Ernstfall - aber vor allem wenn eigene Kameraden in Gefahr sind - muss jeder Handgriff sitzen. Deshalb schulen Thorsten Pichura, Gruppenführer, und Marco Mess, stv. Wehrführer, bis zum Jahresende alle Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr Reinfeld in punkto "Atemschutznotfall". Am heutigen Abend waren die ersten sechs an der Reihe.

Nach einem kurzen Check der Ausrüstung, bei dem die Träger blind zeigen mussten, wo sich beispielsweise der Holster mit dem Messer befindet, folgten auch gleich die Übungsdurchläufe.

Der erste Trupp hatte den Auftrag, zur Menschenrettung in eine brennende Wohnung vorzugehen, der zweite rüstete sich als Sicherungstrupp aus. Um auch schon während der Ausbildung einen gewissen Stresspegel zu erzeugen, erfolgte die Übung unter "Nullsicht".

Der Sicherungstrupp steht bei Atemschutzeinsätzen ausschließlich für die eigenen Kräfte zur Verfügung und kann somit in Notfällen umgehend eingreifen. Dafür hat die Freiwillige Feuerwehr Reinfeld eigens eine "Rettungstrupp-Notfalltasche" beschafft. In dieser befinden sich neben einem Rettungstuch und Karabiner auch eine zweite Atemluftflasche für den verunfallten Kameraden. Nach kurzer Zeit kam dann der Notruf über Funk: "Mayday, Mayday, Mayday!"

Entlang der Schlauchleitung des verunfallten Trupps bahnte sich der Rettungstrupp den Weg durch den Raum - alles ohne auch nur einen Zentimeter sehen zu können und mit viel Lärm von Ausbilder Pichura, um die Atemschutzgeräteträger neben der körperlichen Belastung auch psychisch unter Druck zu setzen.

Am Ende der Ausbildung waren sich sowohl die Ausbilder als auch die Teilnehmer einig, dass vor allem regelmäßiges Training den Rettungserfolg für die eigenen Kameraden bei Atemsschutznotfällen sicherstelle. In Zukunft wird es Pflicht für jeden Reinfelder Atemschutzgeräteträger sein, sein Können mindestens jährlich unter Beweis zu stellen.