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#42 | 03.03.2010 | drohender Hochwasserschaden

03.03.2010 09:00

#42 | 03.03.2010 | 09:00 Uhr
drohender Hochwasserschaden | Reinfeld, Ahrensböker Straße

Mittwoch, 03.02.2010

Am Mittwochmorgen rief die Stadtverwaltung erneut beim Wehrführer an und teilte mit, dass das Wasser weiter gestiegen sei und jetzt auch an einer anderen Stelle des Teiches überzulaufen drohte – mit nicht unerheblichen Folgen für die dortige Baustelle und weitere angrenzende Objekte.

Der Wehrführer zog den Ortsbeauftragten des THW Bad Oldesloe, Olaf Göttsche, mit hinzu. Dieser brachte einen Experten in Sachen "Wasserschaden/Pumpen", den Zugführer des THW Mölln, mit an die Einsatzstelle. Aufgrund seiner großen Erfahrung mit solchen Ereignissen berechnete er, dass es eine Möglichkeit zur Entlastung des Wehres gebe: Man müsste behutsam anfangen zu pumpen, um das Wasser nach und nach hinter dem Wehr wieder einleiten zu können.

Der Bürgermeister entschied daraufhin, das THW und die Feuerwehr in den Einsatz zu bringen. In erster Alarmierung wurden große Pumpen aus Mölln, Bad Segeberg, Hamburg-Bergedorf, Oldenburg i.H., Wismar und Elmshorn eingesetzt, so wurde eine Pumpenleistung von bis zu 40.000 Litern pro Minute erreicht. Beim Aufbau der Pumpen unterstützten die Kräfte der Feuerwehr, unter anderem beim Öffnen der noch ca. 20cm dicken Eisschicht auf dem Herrenteich. Das THW Ahrensburg war mit der Fachgruppe "Beleuchtung" ebenfalls mit im Einsatz und sorgte für eine taghelle Szenerie am Herrenteich. Zusammen mit dem THW wurde auch das DRK Reinfeld alarmiert, um heiße Getränke und eine warme Suppe zu liefern.

Die Bereiche an der Mühlenau, am Kalkgraben und der Trave wurden regelmäßig kontrolliert, um schnell reagieren zu können, sollten die zusätzlichen Wassermengen nicht aufgenommen werden können.

 

Donnerstag, 04.03.2010

Der Pegelstand entwickelte sich zu Gunsten der Einsatzkräfte und es wurde daher eine weitere Großpumpe des THW Stade alarmiert (15.000l/min).

 

Freitag, 05.03.2010

Bis Freitag konnte der Pegel schon um insgesamt 22cm gesenkt werden, dadurch wurde erstmalig das eigentliche Wehr wieder sichtbar. Vorher war eine Beurteilung des Wehres durch die Wassermassen unmöglich. Eine Schrecksekunde dann am späten Abend: Ein Riss wurde entdeckt! Mit dem Bürgermeister und einem Vertreter der Baufirma fand umgehend eine Begutachtung statt. Das vermeintliche Leck stellte sich als alt heraus, was alle sehr beruhigte. Die Einsatzleitung entschied sich zur Alarmierung weiterer Pumpen aus Schwerin und Hamburg-Eimsbüttel.

 

Samstag, 06.03.2010

Ebenfalls wurden die Pumpen aus Bremen-Nord und Bremen-Ost alarmiert und am Samstagmorgen in Stellung gebracht. Somit konnte nun eine Pumpenleistung von bis zu 100.000 Litern pro Minute erreicht werden. Immer wieder war auch das THW Neumünster mit der Fachgruppe Logistik im Einsatz, um die Pumpen und die Fahrzeuge mit Dieselkraftstoff zu versorgen.

 

Sonntag, 07.03.2010

Am Sonntagabend wurde der Pegel auf einen annehmbaren Wert reduziert, weshalb man sich entschied, die entfernten Ortsverbände des THW aus dem Einsatz zu entlassen.

 

Montag, 08.03.2010

Nachdem am Montag der Pegel noch weiter gesenkt – insgesamt um 90cm – werden konnte, entschied sich der Bürgermeister, den Einsatz zu beenden und alle restlichen Kräfte zu entlassen. Am Abend unterstützen die Kräfte der Feuerwehr Reinfeld dann beim Abbau, welcher gegen 22 Uhr beendet war. Damit ging einer der längsten Feuerwehreinsätze in der Geschichte Reinfelds zu Ende und alle eingesetzten Kräfte freuten sich auf einen normalen Tagesablauf und insbesondere auf eine normale Nacht.

 

Gut zu wissen

Insgesamt wurden ca. 430 Millionen Liter Wasser aus dem Teich gepumpt. Hätte man dies mit Feuerwehrpumpen versucht, so hätte man ca. 122 Tragkraftspritzen gebraucht. Dafür hätte weder der Platz ausgereicht, noch hätte man im ganzen Stadtgebiet aufgrund der lauten, dröhnenden Zweitakter schlafen können. Das THW ist für diese Aufgaben viel besser ausgerüstet und ausgebildet, was alle Helfer in Reinfeld eindrucksvoll unter Beweis stellten.

 

Reinfeld sagt: "Danke!"

Die Feuerwehr Reinfeld bedankt sich bei den eingesetzten THW-Ortsverbänden für die stets gute Zusammenarbeit und das gute „Arbeitsklima“. Ebenso bedanken wir uns bei der Reinfelder Wirtschaft, die die Arbeiten unterstützt hat. So konnten die Helfer kostenfrei im Hotel Seeblick übernachten und die Bäckerei Rohlf lieferte kostenlos Brötchen und jede Menge Kuchen.

Ein großer Dank geht auch an das DRK Reinfeld und Schönningsstedt sowie den ASB Bad Oldesloe, die sich um die Versorgung der Helfer gekümmert haben. 
Der Bürgermeister und seine Verwaltung haben gut reagiert und alle erforderlichen Maßnahmen schnell in die Wege geleitet. Während des Einsatzes standen Sie der Einsatzleitung jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung und besuchten mehrmals am Tag die Einsatzstelle.

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